Für die Fassadenplanungsfirma „FOB – face of buildings“ in Burgenland/Austria wurde ein neues Bürogebäude aus Holz entwickelt.
Obwohl als solches ein Ort des „Arbeitens“, war von Anbeginn die Thematik der Lebensqualität, das vorhanden sein einer Freizeitkultur, von großer Bedeutung. Der traditionelle Begriff und Akt des „in die Arbeit gehen“ ist immer wieder in den Hintergrund getreten.
Office Off
Ort | Burgenland |
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Jahr | 2012-2013 |
Funktionen | Office |
Status | Gebaut |
BGF | 1500m2 |
LP | 1-4, 6 |
Integrierte Besprechungs- und Treffpunktzonen, angeschlossene Wohnungs- und Ruhebereiche, aber auch Fitnessräume, ein als Swimmingpool verwendeter Löschteich, außen liegende Aufenthaltsbereiche bis hin zu einer Kletterwand in der 3-geschossigen Eingangshalle versuchen die Aufgabe „Arbeiten und Leben“ in ein größtmögliches „Begriffsumfeld“ einzubetten – OFFICE OFF!
Materiell betrachtet wurde eine komprimierte Klimahülle in eine räumliche Rasterstruktur eingeschrieben.
Wird die Rasterstruktur als Möglichkeitsraum einer funktionalen Ausdehnung verstanden, so ist die Hülle eine Art dazwischen liegende Membran. An den unscharfen Grenzen der Hülle tritt, ähnlich wie durch Spalten, sowie durch die gezielt angeordneten Kuben, das Licht in den umschlossenen Innenraum.
Es war wichtig das Gebäude hinsichtlich seiner Benutzer in ein ausgewogenes ökologisches Verhältnis einzubetten.
Energie- und haustechnische Überlegungen, hinsichtlich einer weitgehend aber auch sinnvollen energetischen Unabhängigkeit, verleihen dem Gebäude einen nachhaltigen und ökonomischen Bezug zu seiner Umwelt.
«Das Grundstück als Landschaft……
…….wird zur Hülle!
Konstruktion &
Material
Konstruktion – Material: Die gesamte Konstruktion des Gebäudes wurde in Holz ausgeführt.
Das horizontale Achsmaß für die Balken- und Stützenkonstruktion wurde aufgebaut auf einem 5 × 5 Meter-Raster mit einem innen liegenden scheibenartigen Kern aus Massivholzplatten. Erstmals befindet sich hiermit der Aufzugsschacht.
Die sichtbare Stützen- und Balkenkonstruktion umschreibt das Grundraster der Gebäudeausdehnung und kann verwendet werden als Montagehilfe für Fassadenprototypen, Klettergerüst und im Bedarfsfall als Tragkonstruktion für Sonnensegel vor großflächigen Verglasungen.
Energetische
Konzeption
Energie- und haustechnisches Konzept wurde darauf aufgebaut, so weit als möglich, aber auch sinnvoll, Unabhängigkeit zu erreichen. Die Heizung als Stückholzanlage wird von umliegenden Bauern beliefert und 2x pro Woche von Mitarbeitern nachgefüllt.
In den Sommermonaten wird das Gebäude über eine Nachtkühlung reguliert. Durch den hinter dem Gebäude befindlichen Waldhang strömt bei Bedarf ständig kühle Luft in Richtung des Gebäudes – dieser Effekt kann optimal ausgenutzt werden.
Während des Tages wird immerzu der CO2 Gehalt gemessen und bei Bedarf die Raumluft CO2-abhängig getauscht sowie die Stiegenhäuser über Parallel-Ausstellfenster gelüftet. Zusätzlich werden die Systeme über eine Wetterstation überwacht. 85 % der Dachlandschaft sind mit Photovoltaik belegt. Der Swimmingpool wird mit der Abwärme des Kühlsystems vom Server geheizt bzw. umgekehrt wird der Server vom Löschteichwasser gekühlt. Das Regenwasser wird in einem Schacht gesammelt und kann im Bedarfsfall in die nötigen Leitungen eingespeist werden.
Sozial - gesellschaftliche
Anliegen
Bereits zu Planungsbeginn wurden die Mitarbeiter des Unternehmens in die Konzeption einbezogen bzw. mögliche Mehrwerte einer „Arbeitslandschaft“ erörtert. In den bereits erwähnten freizeitähnlichen Zusatzfunktionen wurde dies berücksichtigt und kann als maßgebliche Arbeitsphilosophie des Unternehmens FOB betrachtet werden. Ein Fitness-Raum wurde von den Mitarbeitern selber finanziert. Eventuelle Mietkosten in Studios decken in absehbarer Zeit die diesbezüglichen Herstellungskosten. Vorhandene Firmenautos werden bei Neuanschaffung von E-Autos ersetzt. Ebenfalls werden an Mitarbeiter mit einem Wohnsitz im Umkreis von 10 Kilometern Fahrräder zur Verfügung gestellt. Derzeit befindet sich im Bereich der restlichen 5000 m² Grundfläche die Errichtung eines Gemüsegartens inklusive Tierhaltung (Esel, Schafe, Hühner, Gänse ….) in Planung, und soll 2015 umgesetzt werden. Die Bewirtschaftung soll ebenfalls nach Absprache von den Mitarbeitern bewerkstelligt werden, welche in weiterer Folge auch Zugriff auf die Erträge haben – der Aufwand je Mitarbeiter beträgt 2-3 Stunden pro Woche.
AUFTRAGGEBER
FOB – face of buildings
FOTOS
paul ott photografiert
AUSFÜHRUNG
Architekturbüro Piniel
FOB
heri&salli
HOLZBAU
Holzbau Oswald GmbH
SCHINDELDECKUNG
Schindel Power Team
BAUPHYSIK
Dr. Pfeiler GmbH
FASSADENSYSTEM
Alu König Stahl
SCHWARZDECKER
Ing. Norbert Seifner GmbH
TEAM
Klaus Molterer
TRAGWERKS- & MONTAGENPLANUNG
RWT plus ZT GmbH
SCHLOSSERARBEITEN/MÖBEL:
StahlundForm
BAUMEISTER
Pfnier & Co GmbH
HAUSTECHNIK
Karner Haustechnik GmbH
ELEKTRIK
Elektro Heißenberger
SPENGLER
Spenglerei + Glaserei Moser GmbH
LIFTTECHNIK
Aufzüge Friedl GmbH